Die Solidarwerkstatt unterstützt den Kampf der Handelsangestellten um eine faire Lohnerhöhung. Das Angebot der Arbeitgeber ist inakzeptabel, die ArbeitnehmerInnen werden bereits seit langem von der allgemeinen Wirtschaftsentwicklung abgekoppelt.

Die Handelsangestellten kämpfen momentan für ihren Kollektivvertrag. Während andere Branchen diesen Herbst bereits weit über der 3-Prozent-Marke abgeschlossen haben, steht das Angebot der Arbeitgeber im Handel bei inakzeptablen 2,35 Prozent – das ist gerade einmal eine Abdeckung der allgemeinen Inflation; die Preissteigerungen beim sog. „kleine Warenkorb“ – also den Einkäufen des alltäglichen Lebens liegen mit 3,9 Prozent sogar weit darüber. Die Produktivitätssteigerung wird überhaupt nicht berücksicht.

Drei Urlaubswochen vorenthalten

Aber nicht nur die aktuelle Lage, auch die langfristige Entwicklung zeigt, wie notwendig und berechtigt endlich kräftige Reallohnerhöhungen sind. Seit Mitte der 90er Jahre hinken die Reallöhne immer stärker hinter der Wirtschaftsleistung zurück. Die untenstehende Grafik zeigt, dass die ArbeitnehmerInnen immer stärker vom Wirtschaftswachstum abgehängt worden sind. Die Auswirkungen sind gravierend: Die Arbeiterkammer OÖ hat errechnet, dass aufgrund der Umverteilung von Arbeit zu Kapital seit dem EU-Beitritt mittlerweile den ArbeitnehmerInnen durchschnittlich 3.200 Euro (inkl. Lohnnebenkosten) jährlich (!) vorenthalten werden. Das entspricht durchschnittlich dem Wert von drei zusätzlichen Urlaubswochen im Jahr.
 

BIP Erwerbstaetige Nettorealeinkommen ArbeitnehmerIn

Solidarität beim Kampf für bessere Löhne…

Diese Umverteilung von unten nach oben geht Hand in Hand mit den fortgesetzten Angriffen auf unseren Sozialstaat. Die neoliberalen Rahmenbedingungen, die in den EU-Verträgen einbetoniert sind – die Deregulierung von Waren-, Kapital und Arbeitsmärkten – führt dazu, dass die Kapitalseite immer unverfrorener agiert: Angriff auf Kollektivverträge, 12-Stundentag, Enteignung der ArbeitnehmerInnen in ihrer eigenen Sozialversicherung. Die türkis-blaue Regierung ist williger Vollstrecker dieser Vorgaben der Industriellenvereinigung.

... und bei der Verteidigung unserer Sozialversicherung!

Es braucht eine breite Allianz von Gewerkschaften und Zivilgesellschaft, wenn wir diese Großangriffe auf Arbeitsrechte, Sozialstaat und Demokratie zurückweisen wollen: sowohl beim Kampf um bessere Löhne als auch bei der Verteidigung unserer Sozialversicherung, die aus unserem kollektiven Lohnbestandteilen finanziert wird. Die sog. „Reform der Sozialversicherung“, die die Regierung durchpeitschen will, zielt im Kern auf die Enteignung der ArbeitnehmerInnen in ihrer eigenen Versicherung. Dagegen müssen wir aufstehen! Kämpfen wir auch hier gemeinsam, am Di, 11. Dezember vor der OÖGKK (16 Uhr, Gruberstraße 77, 4020 Linz) und am Mi, 12. Dezember vor der Wiener GKK (11 Uhr, Wienerbergstraße 15-19, 1100 Wien).

Online-Unterstützung für Handelsangestellte!HandelsKv

Die Anliegen der Handelsangestellten können auch online unterstützt werden – bitte unterschreiben:
https://mitgliedwerden.gpa-djp.at/zukunftimhandel/