ImageDas Postamtssterben geht weiter. Nun soll auch in Ansfelden, mit rd. 16.000 EinwohnerInnen die sechstgrößte Stadt in Oberösterreich, eines der beiden Postämter geschlossen werden. Die Post wird derzeit richtiggehend ausgeplündert. In den letzten Jahren überstiegen die Dividendenausschüttungen an die Aktionäre den Gewinn um 38%. Angekündigte Postamtsschließungen sind aber kein Schicksal: Sie sind verhinderbar, wenn sich Beschäftigte und GemeindebürgerInnen gemeinsam dagegen wehren. Wer sich für den Erhalt des Postamts in Ansfelden einsetzen möchte, ersuchen wir, sich mit der Solidar-Werkstatt in Verbindung zu setzen.

 

Das Postamtssterben geht weiter. Nun soll auch in Ansfelden, mit rd. 16.000 EinwohnerInnen die sechstgrößte in Oberösterreich, eines der beiden Postämter geschlossen werden. Das beliebte Postamt im Stadtteil Ansfelden der gleichnamigen Stadt steht auf der Abschlussliste des Managements, wenn auch der genaue Zeitpunkte noch nicht bekanntgegeben wird.

Post wird zugunsten der Aktionäre ausgeplündert

Die immer weiter voranschreitenden Liberalisierung der EU-Märkte und die Teilprivatisierung der Post geht auf Kosten der Qualität der Postdienstleistungen und der Beschäftigten. So sind zwischen 1999 und 2009 27% der Beschäftigten (rd. 10.000) „abgebaut“ und mehr als die Hälfte aller Postämter (rd. 1.300) geschlossen worden. Dabei ist die Politik des Post-Managements nicht nur aus Kunden- und Beschäftigtensicht ein Fiasko, sie ist auch betriebswirtschaftlich grob unverantwortlich. In den letzten drei Geschäftsjahren - 2008 bis 2010 - wurde ein Gewinn von 317 Millionen erzielt, gleichzeitig wurden 438 Millionen an Dividende ausgeschüttet. Dass die Ausschüttungen an die Aktonionäre den erwirtschafteten Gewinn um 38% übersteigt, bedeutet v.a. eines: Statt langfristig Infrastrukturen aufzubauen wird das Unternehmen zugunsten kurzfristiger Dividendenmaximierung ausgeplündert. Nach Abschluss der Vollliberalisierung könnte damit eine solchermaßen ausgeschlachtete Post wie ein reifer Apfel – zu AUA-Konditionen – in den Schoß übermächtiger Konkurrenten wie der Deutschen Post fallen.


Das Postmanagement argumentiert, dass sog. „Postpartner“ anstelle der Postämter angeboten werden. Einmal abgesehen davon, dass vielfach Postämter vollkommen ersatzlos gestrichen wurden: Die sog. „Postpartner“ sind kein gleichwertiger Ersatz für Postämter. Die Menschen haben ein Recht, dass mit ihrer Post und ihrem Geld vertrauens- und verantwortungsvoll umgegangen wird. Das kann nicht nebenbei zwischen Ölwechsel, Brotaufstrich und Zigarettenverkauf erledigt werden. Eine Studie der Arbeiterkammer Tiroler stellt diesen Postpartnern teilweise ein vernichtendes Zeugnis aus, zahlreiche Mängel wie ein fehlender Schutz der Privatsphäre, Verschlechterungen der Dienstleistungen, usw. wurden festgestellt.

Gemeinsamer Widerstand kann Postamtsschließung verhindern!

 

Es gibt mittlerweile eine Reihe von Beispielen, dass angekündigte Postamtsschließungen durch den Widerstand der Bevölkerung verhindert werden konnten, so z.B. im vergangenen Jahr im Stadtteil Bindermichl in Linz. Auch die Schließungen des Postamtes in Ansfelden kann verhindert werden, wenn Beschäftigte und GemeindebürgerInnen sich gemeinsam dagegen wehren.

Die Solidarwerkstatt unterstützt nach Kräften solche Bewegungen für den Erhalt von Postämtern. Wer für den Erhalt des Postamtes in Ansfelden etwas tun möchte, ersuchen wir, sich mit uns in Verbindung zu setzen. Mail an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, Tel. 0732/771094.