Thomas Pierer, Gemeinderat in Bruck a. d. Mur, ärgert sich darüber, wie die Beschäftigten des LKH Hochsteiermark in Leoben und Bruck im wahrsten Sinn des Wortes abgespeist werden.

Die Corona-Krise zeigt uns beeindruckend, wie wichtig gewisse Berufssparten für unser Zusammenleben und den gesellschaftlichen Zusammenhalt eigentlich sind. Das geflügelte Wort von den „Systemrelevanten Berufen“ kennt inzwischen jeder. Bis in die steirische Landesregierung ist diese Erkenntnis bislang jedoch noch nicht durchgesickert.

Während in anderen Bundesländern beispielsweise Spitalsbedienstete Sonderprämien für ihren Einsatz bekommen, haben SPÖ und ÖVP einen entsprechenden Antrag der KPÖ abgelehnt, der eine Einmalzahlung von 500 Euro für ebendiese systemrelevanten Berufsfelder vorgesehen hätte. Stattdessen will man die Beschäftigten mit ein bis zwei Sonderurlaubstagen abspeisen.

Der zweite Urlaubstag soll jenen zustehen, die in besonderem Maße im Corona-Einsatz gestanden sind. Beim LKH-Hochsteiermark, also den Spitälern in Bruck an der Mur und Leoben, hat man sich allerdings ein ganz besonderes „Schmankerl“ überlegt. Weil man sich nicht einig geworden ist, wem dieser zweite Tag zustehen soll, hat man ihn für alle Beschäftigten gestrichen. Dass der Betriebsrat als Alibiaktion stattdessen Lebkuchen verteilt hat, hat bei den Kolleginnen und Kollegen eher den Blutdruck als den Blutzuckerspiegel steigen lassen.

Dass ÖVP-Gemeinderätin Isabella Lerchbaumer, sie ist auch Betriebsrätin im LKH in Bruck, in der Kleinen Zeitung auf die vorgebrachte Kritik sinngemäß antwortete, sie würde sich dafür bei den kommenden Lohnverhandlungen besonders für die KAGes-Beschäftigten einsetzen, zeigt, wie lebensfern diese Frau eigentlich ist. Aus der Grazer Burg kommen derzeit ja eher Töne in Richtung Nulllohnrunde – auch eine Form, seinen Dank auszudrücken.