ImageBundesverband der Migrantinnen in Österreich..

Internationaler Frauentag
Gemeinsam gegen Ausgrenzung,
FÜR unsere Gleichberechtigung!

Erneut schreiben unsere Kalender den 8. März, den Tag, der auf Initiative von Clara Zetkin im Jahre 1910 als Internationaler Frauentag deklariert wurde und seitdem weltweit zum Anlass genommen wird, auf den bis heute andauernden Gleichstellungskampf der Frauen aufmerksam zu machen.

 

Ein Rückblick auf die Umstände, die Clara Zetkin dazu bewegten, einen Internationalen Frauentag einzuberufen, nämlich den Kampf der New Yorker Arbeiterinnen um Lohngleichheit, bessere Arbeitsbedingungen und kürzere Arbeitszeiten, macht deutlich, dass diese Forderungen leider auch heute nicht an Aktualität verloren haben.

Noch immer sind wir Frauen von Lohnungleichheit betroffen, noch immer leiden wir am meisten unter sich immer mehr verschlechternden Arbeitsbedingungen, die unter dem Reiz von mehr Kapital durch längere Arbeitszeiten, weniger Lohn und größeren Abstrichen bei der sozialen Absicherung ihren Tribut fordern. Einen Großteil des Niedriglohnsektors machen wir Frauen, insbesondere aber wir Migrantinnen, aus. Unser vereinter Appell richtet sich daher nach Lohngleichheit, nach Arbeit, von der frau leben kann, der Abschaffung von Minijobs, sozialer Absicherung und besseren Arbeitsbedingungen!   Daneben leiden wir Migrantinnen unter doppelter Diskriminierung: Während wir einerseits mit überkommenen Wertvorstellungen und patriarchalischen Denkmustern kämpfen müssen, haben wir andererseits durch Stigmatisierungen durch öffentlich-mediale und politische Kreise zu kämpfen, die auf unserer pauschalen Darstellung als Opfer und Verliererinnen beruhen. Wir fordern die Abschaffung sämtlicher Barrieren, die unsere gleichberechtigte und selbstbestimmte Teilhabe am gesellschaftlichen und politischen Geschehen sowie unsere freie Selbstentfaltung verhindern!

Das Thema Integration ist auch unser großes Anliegen. Jedoch verurteilen wir scharf die diesbezüglichen Debatten, die durch ihre polemischen und diskriminierenden Inhalte ein Meinungsbild hervorgerufen haben, das rassistischen und nationalistischen Wertvorstellungen und Handlungen den Nährboden liefert. Die Vollziehung des in Österreich vielseitig diskutierten Integrationprozesses  wäre durch Verwirklichung der Selbstbestimmung und Gleichberechtigung bedingt. In diesem Zusammenhang fordern wir  Maßahmen für die Gleichbehandlung der Frauen und Frauen mit Migrationshintergrund in allen Lebensbereichen. Die Lebensverteuerung, die sich erhöhende Arbeitslosigkeit und der weiter sinkende Lebensstandard vertiefen jedoch die Diskriminierungen und den Rassismus. Das von der Regierung beschlossene und vom Parlament höchstwahrscheinlich die Zustimmung erhaltende Sparpaket bietet diesbezüglich weiteren Zündstoff für die erwähnten Probleme.  Auf der anderen Seite verurteilen wir auch die Reduzierung dieser Problematik auf nationale, religiöse und geschlechtliche Differenzen durch bestimmte Kreise der MigrantInnengemeinschaften, die gegen unsere österreichischen ArbeitskollegInnen, Nachbarn und Freunde hetzen und die Verschlossenheit gegenüber der Teilhabe an der Gesellschaft bezwecken. Nationalismus kann nicht mit Nationalismus bekämpft werden! Wir rufen laut zu gegenseitiger Toleranz und einem Miteinander auf! Nein zum Rassismus bedeutet vor allem, gegen jegliche Art von Ausgrenzung entschlossen einzustehen!

Gesetze sind verbindliche Rechtsnormen, die dem friedlichen Miteinander in einer Gesellschaft dienen sollen. Dabei spiegeln sie stets die Einstellung des Gesetzgebers zu verschiedenen gesellschaftlichen Belangen wider. Wir fordern vom Gesetzgeber, das Recht auf kostenlosen Zugriff auf Bildung und Gesundheit, Chancen- und Lohngleichheit für Frauen sowie die ehegattenunabhängige Aufenthalts-und Arbeitserlaubnis für Migrantinnen!

Bundesverband der Migrantinnen in Österreich e.V.

www.migrantinnen.at Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!at