Plakat mit Afrika Karte und Dr. Boniface MabanzaIn Kooperation mit anderen lädt die Solidarwerkstatt ein zu Vortrag und Diskussion mit Dr. Boniface Mabanza zum European-Partnership-Agreement (EPA) - dem Freihandelsabkommen zwischen der EU und 48 Afrikanischen Staaten. Am Di, 7.6.2016,  19:00, Cardijn-Haus, Kapuzinerstr. 49, 4020 Linz und am Mi, 8.6.2016, 19:00, Gudrunstr. 133, 1100 Wien.

Das EPA (Economic Partnership Agreement) ist ein, seit 2003 von der EU gefordertes Freihandelsabkommen mit den AKP-Staaten (Afrika-, Karibik*-, Pazifikstaaten), darunter 48 Staaten Afrikas südlich der Anrainerstaaten des Mittelmeeres.

  • Warum leistet ein Großteil der afrikanischen Bevölkerung und auch dessen Regierungen seit nunmehr schon 13 Jahren Widerstand gegen dieses Abkommen?
  • Mit welchen Mitteln und warum zwingen die EU-Handelsstrategen die betroffenen Staaten zur Aufgabe?
  • Was haben TTIP und EPAs für Gemeinsamkeiten und was hat TTIP für eine Auswirkung auf Afrika?
  • Welche Folgen hat dies für die Ökonomie und die Bevölkerung Afrikas?
  • Werden dadurch soziale Konflikte vorgezeichnet und Fluchtursachen verstärkt?
  • Was können wir gegen dieses Weltmachtstreben der EU-Eliten tun?
  • Sind gerechte Wirtschaftsbeziehungen mit afrikanischen Ländern im Rahmen der EU möglich?
  • Wie könnten wirtschaftliche und gesellschaftliche Beziehungen zum gegenseitigen Vorteil aussehen?

Um Antworten zu finden und weitere kritische Auseinandersetzungen darüber zu führen haben wir Dr. Boniface Mabanza, der sich kritisch über die Auswirkungen der EU-Freihandelsverträge auf Afrika auseinandersetzt, eingeladen.

Plakat mit Afraka Karte und Dr. Boniface Mabanza

Dr. Boniface Mabanza studierte Philosophie, Literaturwissenschaften und Theologie in Kinshasa und promovierte 2007 an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster. Er ist Koordinator der Kirchlichen Arbeitsstelle Südliches Afrika (KASA) in Heidelberg. Für seinen konsequenten Einsatz für afrikanische Perspektiven in Europa erhält Boniface Mabanza im Juni 2015 den „Dorothee Sölle-Preis für aufrechten Gang“, den das Ökumenische Netzwerk „Initiative Kirche von unten“ vergibt.

„Die EU-Kommission verfügt über einen Riesenapparat um in verschiedenen Regionen gleichzeitig zu verhandeln und hat die Kapazitäten zur Durchschlagskraft. Diese Stärken haben wir nicht. Die EU wollte uns Verhandlungsexperten zur Verfügung stellen. Diese von der EU bezahlten Experten wollten wir nicht. Das würde bedeuten, daß die EU mit sich selbst verhandelt. Der aktuelle Präsident, damals (2009) Handelsminister von Namibia machte darauf aufmerksam, daß die AKP-Unterhändler von den EU-Verhandlern respektlos behandelt wurden. Wir wollen keine Praktiken die uns in die Kolonialzeit zurückführen.“

 „Von Fluchtursachen zu sprechen und ein Handelssystem zu ignorieren, das sich wie Krieg gegen die Armen auswirkt und wie jeder Krieg, Flüchtlinge produziert, kann nur mit einer gestörten Selbst- und Fremdwahrnehmung erklärt werden. Die Wirtschaftspartnerschaftsabkommen von heute sind ein Teppich für die Flüchtlinge von morgen.“

VeranstalterInnen: Solidarwerkstatt in Kooperation mit Südwind OÖ, Südwind Wien, KAB OÖ, Rennerinstitut OÖ, DIDF, FCG Vida, Stopp TTIP OÖ, Institut für Soziologie der JKU Linz (Abt. für Politik und Entwicklungsforschung), ATTAC Linz, Wir haben es satt"- Plattform, Aktionsradius Wien, Euro-Exit Personenkomitee gegen Sozialabbau, Weltumspannend arbeiten Oberösterreich und Wien, Diözese Linz - Welthaus und andere.

Hintergrundwissen:
Fairhandel statt Freihandel - Nein zum EPA Freihandelsabkommen!
http://www.werkstatt.or.at/index.php?option=com_content&view=article&id=1405&Itemid=86


Ein emanzipatives Programm für das 21. Jahrhundert


Der Neoliberalismus hat die Herrschaft über die Köpfe verloren. Er wird von einer Mehrheit der Menschen in Frage gestellt. Viele lehnen ihn offen ab und fragen nach einer Alternative zur Herrschaft der Eliten. Allein, praktisch erscheint er unerschütterlich und beherrscht nicht nur die wirtschaftliche und politische Sphäre, sondern durchdringt alle Lebensbereiche. Ein emanzipatives Programm für das 21. Jahrhundert, das die Macht der Eliten ernsthaft herausfordern will,  braucht ebenso die kritische Reflexion unseres ganzen Leben. Die Auseinandersetzung mit Dr. Mabanzas Arbeit über das Freihandelssystem EPA sehen wir in diesem Zusammenhang.

=> HINWEIS:
Neue Broschüre der Solidarwerkstatt:
Fluchtursachen bekämpfen, nicht Flüchtlinge!
Nähere Informationen siehe http://www.werkstatt.or.at/index.php?option=com_content&view=article&id=1507&Itemid=1