Nach vier Arbeitstagen hat ein ATX-Vorstandsvorsitzender bereits das verdient, wofür ein durchschnittlicher Beschäftigter noch ein ganzes Jahr arbeiten muss. Angesichts dieser obszönen Ungleichheit fordert die Solidarwerkstatt Österreich: Es muss nicht nur anständige Mindestlöhne geben, sondern auch vernünftige Einkommensobergrenzen.
Die Arbeiterkammer hat errechnet, dass der sog. „Fat Cat Day“ heuer bereits am 5. Jänner. Das heißt: Da der 1. Jänner ein Sonntag und Feiertag ist, hat ein ATX-Vorstandsvorsitzender im Durchschnitt mit Ende seines vierten Arbeitstages am Donnerstag dem 5. Jänner 2023 bereits das Medianeinkommen eines/einer österreichischen Beschäftigten verdient.
Bei einem Stundenlohn von 729 Euro muss ein Vorstandsvorsitzender durchschnittlich lediglich 48 Stunden arbeiten, um das Jahres-Medianeinkommen eines/einer österreichischen Beschäftigten zu erreichen: Bei einem 12-Stunden-Tag sind das genau vier Arbeitstage.
Durchschnittlich hat ein ATX-Vorstandsvorsitzender 2021 rund 2,8 Mio. Euro verdient, um ein Drittel mehr als im Vorjahr 2020. Die Vergütung liegt damit um ein 80-faches höher als das Medianeinkommen eines/einer Beschäftigten in Österreich.
Angesichts dieser obszönen Ungleichheit fordert die Solidarwerkstatt Österreich erneuert, nicht nur Mindestlöhne einzuführen, von denen man gut leben kann, sondern auch vernünftige Obergrenzen einzuführen. Denn diese gigantische Schere zwischen oben und unten hat mit Leistung nicht mehr das Geringste zu tun. Sie ist zudem nicht nur sozial und demokratiepolitisch kontraproduktiv, sondern auch ökologisch. Denn gerade diese Überreichen haben mit ihrem parasitären Luxuskonsum den mit Abstand größten ökologischen Fußabdruck. Das reichste Prozent der Weltbevölkerung ist für fast ein Viertel der CO2-Emmissionen verantwortlich.
(März 2023)