Am 8. Jänner 2024 ist der Fat Cat Day, der Tag, an dem die Vorstandsvorsitzenden der größten börsennotierten Unternehmen Österreichs so viel verdient haben, wie durchschnittliche ArbeitnehmerInnen im ganzen Jahr.


Im Durchschnitt haben ATX-Vorstandsvorsitzende 2022 rund 2,7 Mio. Euro verdient. Damit ist die Vergütung 75 Mal höher als das Medianeinkommen der österreichischen Beschäftigten im Jahr 2022. Jenes lag nämlich bei knapp 36.000 Euro.

Bawag-Chef Anas Abuzaakouk hat seinen "Fat Cat Day“ heuer als erster erreicht. Mit seinem Gehalt von rund 9,4 Millionen Euro im Jahr 2022 brauchte er laut AK 1,2 Tage, um das mittlere Jahreseinkommen eines österreichischen Beschäftigten zu verdienen.

Für den Vorstand des Kartonherstellers Mayr Melnhof Peter Oswald dauerte es mit einer Jahresvergütung von 5,6 Mio. Euro zwei volle Arbeitstage, um das Medianeinkommen zu erreichen. Mit einem Jahresgehalt von 4,5 Mio. Euro belegt Voestalpine-Chef Herbert Eibensteiner den dritten Platz. Demnach müsse Eibensteiner heuer gerade einmal 2,5 Tage für das mittlere Jahreseinkommen arbeiten.

Für die Solidarwerkstatt Österreich ist der Fat Cat Day auch wieder eine Erinnerung daran, dass die Wirtschaft nicht nur faire Mindesteinkommen braucht, von denen man seinen Lebensunterhalt bestreiten kann, sondern auch Maximaleinkommen, die in einer angemessene Relation zur erbrachten Leistung stehen. Das 75-fache entspricht dem in keiner Weise, sondern ist Ausdruck einer zutiefst parasitären Einkommensverteilung. Beim genossenschaftlichen Unternehmen Montragon, einem Betrieb mit immerhin 80.000 Arbeiter und Angestellte, ist das Verhältnis von Mindest- zu Maximaleinkommen bei 1:8. Das tuts.