Im Jahr 2018 hat die Arbeiterkammer erstmals in Österreich einen „Fat Cat Day“ ausgerufen. Was bedeutet das? Der „Fat Cat Day“ ist jener Tag des Jahres, an welchem ein Vorstandschef – also eine „fette Katze“ – so viel verdient hat wie eine durchschnittliche vollzeitbeschäftigte Person im Jahr.

Wie schon in den Studien über Managergehälter, die die AK schon länger macht, wurden die Gehälter der Chefs jener Unternehmen untersucht, die im österreichischen Börsenleitindex ATX notiert sind. Basis waren die Geschäftsberichte der ATX-Unternehmen für 2016 – die zu diesem Zeitpunkt aktuellsten verfügbaren Daten. Angenommen wurde dabei, dass Vorstandschefs 12 Stunden am Tag arbeiten, sich nur an einem von vier Wochenenden freinehmen und mit zehn Tagen Urlaub auskommen.

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Auf Basis dieser Zahlen war der österreichische „Fat Cat Day“ der 8. Jänner. Die ATX-Chefs haben somit bereits nach sechs Arbeitstagen (der 1. und der 6. Jänner sind Feiertage) rund 33.000 Euro verdient – und damit so viel wie eine durchschnittliche vollzeitbeschäftigte Person in einem ganzen Jahr. Die drei Gehaltskaiser Wolfgang Leitner (Andritz), Wolfgang Eder (Voest-alpine) und Andreas Treichl (Erste Group) haben überhaupt nur drei Tage gebraucht, um das durchschnittliche Jahreseinkommen zu erreichen. Insgesamt verdienen 76 Vorstände der ATX-Unternehmen laut dieser Auswertung im Schnitt 1,5 Millionen Euro pro Jahr.

Ein durchschnittlicher ATX-Manager hat 2017 bereits 56-mal so viel verdient wie ein/e durchschnittliche/r Beschäftigte/r. Die Schere ging in den letzten Jahren massiv auseinander: 2003 verdienten Manager „nur“ das 20-Fache ihrer Beschäftigten.

Dividendenausschüttung: plus 35%

Nicht nur die Manager, sondern auch die AktionärInnen vieler ATX-Konzerne dürfen jubeln: So haben 18 der 20 im ATX gelisteten Firmen für 2017 Dividenden ausbezahlt. In Summe geht es dabei um 2,233 Milliarden Euro, ein Plus von 35 Prozent gegenüber 2016.

(Quelle: Arbeit&Wirtschaft 1/19)