Am 9. Jänner 2022 war in Österreich "Fat Cat Day" und damit jener Tag, an dem ein Vorstandschef eines ATX-Unternehmens – die "fette Katze" – das durchschnittliche Jahreseinkommen eines Beschäftigten in Österreich verdient hat!  (1) Im Durchschnitt verdient ein Vorstandschef das 57-Fache des mittleren Einkommens eines Beschäftigten.

Im Jahr 2003 betrug dieser Abstand „nur“ das 20-Fache. Diese immer größer werdende Schere zwischen oben und unten ist nicht nur asozial, sie gefährdet auch die Demokratie, macht die Wirtschaft krisenanfälliger und die Menschen unglücklicher. Denn Studien zeigen: Je größer die Gleichheit, desto besser geht es allen in der Gesellschaft: die Menschen vertrauen einander mehr, ihre Gesundheit ist besser, das Wohlergehen der Kinder nimmt zu, Verbrechensrate und Drogenkonsum sinken (2).

Die Solidarwerkstatt Österreich tritt daher nicht nur für eine kräftige Erhöhung der Mindestlöhne, sondern auch für Einkommensobergrenzen ein, um die „fat cats“ wieder schlanker zu machen. Besonders wichtig für mehr Gleichheit ist auch die dauerhafte Erhöhung des Arbeitslosengeldes. Denn derzeit sinken Arbeitslose in Österreich auf fast die Hälfte ihres Letzteinkommens ab. Das bedeutet für die Betroffenen oft den Weg in die Armut und für alle ArbeitnehmerInnen einen starken Druck in Richtung Lohndumping, weil ihre Verhandlungsmacht am Arbeitsmarkt geschwächt wird. Daher Volksbegehren Arbeitslosengeld rauf unterschreiben!

(Jänner 2022)

Quellen:

  1. Siehe Arbeiterkammer: https://www.arbeiterkammer.at/fatcatday 
  2. Siehe dazu hier:  https://www.armutskonferenz.at/media/wilkinson_gleichheit_ungleichheit-2010.pdf