Der Fat Cat Day – Tag der fetten Katze - ist jener Tag, an dem die Spitzenmanager das verdient haben, wofür die Beschäftigten ihrer Unternehmen ein ganzes Jahr arbeiten müssen. Im Jahr 2021 waren das - unter Einbeziehung von Feiertagen - der 9. Jänner.

Als Einkommen der österreichischen Beschäftigten wird das Medianeinkommen laut Hauptverband der Sozialversicherungsträger herangezogen. Bei den Vorstandsbezügen wird die durchschnittliche Vorstandsvergütung der Vorstandsvorsitzenden in den 20 Unternehmen des Leitindex ATX (Austrian Traded Index) verwendet. Die Annahmen der Berechnung erfolgen analog jener des britischen High Pay Centers (ein britischer Think Tank, der Untersuchungen und Analysen zu Themen wie Top-Einkommen, Corporate Governance und Unternehmensleistung durchführt): Ein Vorstandsvorsitzender arbeitet demnach 12 Stunden am Tag, nimmt sich an einem von 4 Wochenenden frei und kommt mit 10 Tagen Urlaub plus 9 Feiertagen aus. Unterm Strich arbeitet ein CEO somit 320 Tage oder 3.840 Stunden.

Unter Berücksichtigung dieser Annahmen ergibt sich damit für Österreich im heurigen Jahr der 9.1. als Fat Cat Day.

Bei einem Stundenlohn von 574 Euro muss ein Vorstandsvorsitzender lediglich 57 Stunden arbeiten, um das Jahres-Medianeinkommen eines österreichischen Beschäftigten zu erreichen. Bei einem 12-Stunden Tag sind es im Schnitt fünf Arbeitstage. Damit hat ein durchschnittlicher ATX-Vorstandsvorsitzender innerhalb von fünf Arbeitstagen das Medianeinkommen eines österreichischen Beschäftigten verdient.  Unter der Annahme, dass an den Feiertagen (1. und 6. Jänner) sowie am ersten Wochenende des Jahres (2. und 3. Jänner) nicht gearbeitet wird, ergibt sich der Samstag, 9. Jänner 2021 als „Fat Cat Day“. (Quelle: www.arbeiterkammer.at).

Für Einkommensunter- und -obergrenzen!

Die Ungleichverteilung zwischen Spitzen- und Durchschnittseinkommen hat sich in den letzten Jahrzehnten enorm verstärkt. Die Solidarwerkstatt Österreich tritt deshalb nicht nur für die rasche Anhebung der Mindestlöhne auf 1.700 Euro ein, sondern auch für die Einführung von Einkommensobergrenzen, um endlich die wachsende Einkommensschere zwischen oben und unten wieder zu schließen. Denn mit Leistungsgerechtigkeit lässt sich diese aberwitzige Ungleichverteilung nicht begründen. Gerade die Corona-Pandemie hat aufgezeigt, dass oftmals die unverzichtbarsten Leistungsträger – von der Supermarktkassierin bis zum Pflegehelfer - jene sind, die viel zu geringe Löhne und Gehälter haben.