Image450 Menschen im Linzer Domviertel haben eine von der Solidar-Werkstatt initiierte Unterschriftenaktion gegen die geplante Schließung des beliebten Postamtes 4014 in der Stifterstraße unterschrieben. Für das "Verdienst", sich und den Aktionären auf Kosten der KundInnen und MitarbeiterInnen die Taschen vollzustopfen, wird Post-Vostandschef Pölzl zum "Börsianer des Jahres 2012" gewählt.

450 BewohnerInnen des Domviertels bzw. hier Arbeitende haben die Unterschriftenaktion „Postamt Stifterstraße muss bleiben!“ unterschrieben. Dieses beliebte und häufig frequentierte Postamt soll nach dem Willen des Postvorstandes ersatzlos geschlossen werden. Beim Unterschriftensammeln wurde deutlich: Vor allem ältere Menschen, aber auch die vielen kleinen Geschäfte und Büros in Domviertel schätzen und brauchen diese Postfiliale. Die Politik des Post-Vorstandes ruft weitverbreitet Unverständnis und Empörung hervor: Wie kann es sein, dass der Gewinn im letzten Jahrzehnt um über 400% gestiegen ist, während ein Drittel aller Post-Beschäftigten abgebaut und 70% der Postfilialen geschlossen wurden. Wie kann es sein, dass Jahr für Jahr fast der ganze Gewinn (in manchen Jahres sogar mehr als der Gewinn!) an die Aktionäre ausgeschüttet wird, während das Postamtsnetz für die KundInnen Schritt für Schritt demoliert wird und immer längere Wege zum nächsten Postamt zurückgelegt werden müssen. Im letzten Geschäftsbericht rühmt sich der Post-Vorstand, im Jahr 2011 13 Millionen durch das Schließen von Postämtern eingespart zu haben. Zum Vergleich: Das fast Zehnfache dessen (=124 Millionen Euro) wurde in diesem Jahr an die Aktionäre ausgeschüttet!

Es ist bezeichnend, dass Postvorstandschef Pölzl, der das Unternehmen auf Kosten von KundInnen und ArbeitnehmerInnen zu einem El Dorado für die Aktionäre gemacht hat, nun zum "Börsianer des Jahres 2012" gewählt wird. Pölzl & Co naschen an den üppigen Dividendenausschüttungen selbst kräftig mit. In den letzten sechs Jahren ist das Einkommen je Vorstands-Mitglied um 76% gestiegen. Zum Vergleich: Das Einkommen je ArbeitnehmerIn bei der Post AG ist im selben Zeitraum um magere 2% gewachsen.

Die Solidar-Werkstatt, die ihr Büro selbst im Domviertel hat und diese Unterschriftenaktion initiierte, fordert daher Post-Management und Infrastrukturministerium auf, dem Willen der Menschen im Domviertel nachzukommen und die Pläne zur Schließung des Postamtes ad acta zu legen. Wir fordern auch Bürgermeister Dobusch und die Stadt Linz auf, die bisher in diesem Konflikt auf Tauchstation gegangen sind, sich auf die Seite der BürgerInnen im Domviertel zu stellen und sich für den Erhalt des Postamtes in der Stifterstraße einzusetzen.

(19.12.2012)