Soziales & Bildung

AK OÖ-Präsident Johann Kalliauer und OÖ GKK-Obmann Albert Maringer warnen, dass mit der geplanten Fusion der Gebietskrankenkassen die "größte Enteignung in der Geschichte Österreichs" droht. Die ArbeitnehmerInnen werden in ihrer eigenen Versicherung entmachtet. Hier der Text dieser Pressekonferenz.

Die türkis-blaue Regierung behauptet, durch ihre „Reform“ der Sozialversicherung eine Milliarde zu sparen. Das entpuppt sich als reine Medienpropaganda. Sehr wohl zu finden sind jedoch enorme Mehrbelastungen für die sozialen Kassen. Damit drohen Leistungskürzungen und Selbstbehalte. Durch die Entmachtung der Arbeitnehmer-Vertretung in den Sozialversicherungsgremien - de facto eine Enteignung von Millionen Versicherten - wird dafür der Weg freigemacht. Wenn wir es nicht verhindern!

Die Regierung will hunderte Millionen bei der Unfallversicherung kürzen und zugleich hunderte Millionen in den Kauf neuer Militärhubschrauber investieren. Was haben diese beiden Entscheidungen miteinander zu tun?

Die Solidarwerkstatt tritt dafür ein, dass Pflege in die Sozialversicherung integriert wird, finanziert über wertschöpfungsbezogene Beiträge. Die Finanzierung der Pflege über Vermögenssteuern halten wir dagegen nicht für sinnvoll.

Die Solidarwerkstatt tritt dafür ein, Pflege in die Sozialversicherung zu integrieren, d.h.: Anspruch auf bedarfsgerechte Leistungen für jede/n, finanziert durch wertschöpfungsbezogene Abgaben.

In Österreich herrscht Pflegenotstand. Dieser Notstand hat viele Gesichter.

Mit der schrittweisen Senkung der AUVA-Beiträge um 40% drohen Leistungskürzungen, Lohndumping und Privatisierung. Unter dem Applaus von Industriellenvereinigung und EU-Kommission beschleunigt die türkis-blaue Regierung die bereits unter rot-schwarz beschlossene „Deckelung“ der Gesundheitsausgaben.

Am 11. September demonstrierten hunderte Beschäftigte in Salzburg für faire Finanzierung von Pflege und Betreuung. Der Hintergrund: Die Gesundheits- und Sozialbetriebe, wie z.B. die Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, die Begleitung von Menschen mit Behinderung und viele anderer Betriebe, die Dienstleistungen im Auftrag des Landes Salzburg erbringen, sind chronisch unterfinanziert.

Mit einer Pressekonferenz und einer Kundgebung am Linzer Martin-Luther-Platz machten Hebammen am 8. Mai 2018 auf ihre schwierige Situation in Oberösterreich aufmerksam. Ihr Motto: „Das Leben braucht einen guten Anfang!“. Sie fordern u.a. neue Hebammen Stellen! Trotz steigender Geburtenzahlen wird bei den Hebammen der Rotstift angesetzt.

Der Pflege- und Sozialbereich im Bundesland Salzburg ist langem chronisch unterfinanziert. Die Kosten dafür tragen die Bediensteten. Das Land gewährleistet nicht einmal die Bezahlung nach Kollektivvertrag. Die BetriebsrätInnen der Betriebe haben sich zusammengeschlossen und rufen zu einer Demonstration am Mo, 11. Juni 2018 auf (9h, Salzburg/Platzl), um Druck für eine faire Finanzierung von Pflege und Betreuung zu machen.