Arbeit & Wirtschaft

Nachdem in den Jahren der Covid-Pandemie nicht so genau auf die Verschuldung geschaut wurde, fiel die schleichende Aushöhlung der Steuereinnahmen nicht so gravierend auf. Noch dazu konnte mit der steigenden Inflation begründet werden, dass den notleidenden BürgerInnen nun mehr im Portemonnaie bleiben soll. Jetzt, wo der EU-Fiskalpakt wieder in Kraft tritt (in modifizierter Form), beginnt sich die Aushöhlung der Beitragsgrundlage zu rächen – und eine Spirale des Sozialabbaus in Gang zu setzen.

Am 1.3.2024 ratifizierte das EU-Parlament das erweiterte Handels- und Investitionsabkommen zwischen der EU und Chile. Es zeigt einmal mehr: Während in Sonntagsreden der Klimaschutz betont wird, wird unter der Woche fleißig an der Zerstörung unserer Lebensgrundlagen gearbeitet.

Am 8. Jänner 2024 ist der Fat Cat Day, der Tag, an dem die Vorstandsvorsitzenden der größten börsennotierten Unternehmen Österreichs so viel verdient haben, wie durchschnittliche ArbeitnehmerInnen im ganzen Jahr.

ATTAC kritisiert die am 14. Dezember vom Nationalrat beschlossene Einführung einer Mindeststeuer für Konzerne ab 2024 als steuerpolitischen Bluff. Konzerne können auch in Zukunft weit weniger als 15 Prozent Steuer zahlen. Der Steuerwettbewerb wird verschärft.

Warum die Industriellen bei den KV-Verhandlungen provozieren, die FPÖ so unüblich schweigsam ist und ein Blick in die USA uns ermutigen sollte.

Die Gewerkschaften legen derzeit ihre Lohnforderungen für die Kollektivvertragsverhandlungen vor. Diese sind zweistellig – sehr zu Recht. Und wir müssen darum kämpfen, dass auch das Endergebnis zweistellig bleibt. Warum? Sechs Anmerkungen aus Sicht der Solidarwerkstatt Österreich.

Die Preise ziehen seit zwei Jahren den Löhnen davon. Seit 2019 sind die Preise um 21,7 Prozent gestiegen. Die Lohnerhöhungen am unteren Rand der Lohnskala – die Branchen-Mindestlöhne in den Kollektivverträgen – konnten mit 15,5 Prozent nicht mithalten. Jetzt braucht es eine ordentliche Lohnrunde im Herbst!

Rund 15.000 Menschen, vorwiegend aus Osteuropa, schuften jährlich als Saisonkräfte unter unmenschlichen Bedingungen in der Landwirtschaft. Die Initiative der Gewerkschaft RPOGE "Sezonieri" will ErntearbeiterInnen unterstützen.

Die Zahl der Hitzetage steigt angesichts der Klimakrise immer weiter an. Ab 32,5 Grad können Arbeitgeber ihren MitarbeiterInnen im Baubereich frei geben. Können, aber nicht müssen. Die Gewerkschaft fordert daher einen Rechtsanspruch auf „hitzefrei“. Denn die Auswirkungen auf die Gesundheit können gravierend sein.

Etwa jede vierte Überstunde wurde letztes Jahr nicht bezahlt – und auch nicht mit mehr Freizeit abgegolten. Damit sind den Arbeitnehmer:innen 1,2 Milliarden Euro entgangen, deutlich mehr als im Jahr zuvor. Zu diesem Ergebnis kommt die AK Wien.