Das Wiener Kunstfestival SOHO IN OTTAKRING 2017|18 präsentiert ab 24.Oktober in Wien eine Foto-Ausstellung über Praktiken der Anerkennung in der Arbeitswelt.
Unter dem Titel „JENSEITS DES UNBEHAGENS. Vom Arbeiten an der Gemeinschaft“ beschäftigt sich das Wiener Kunstprojekt SOHO in Ottakring 2017|18 mit dem Themenkomplex Demokratie im Spannungsfeld von Arbeit und sozialer Verantwortung. Mit diesem Schwerpunktthema befassen sich auf Einladung des Teams von SOHO in Ottakring sechs Künstler*innen im Rahmen der Fotoausstellung „Die Arbeit ist noch nicht zu Ende“, die ab 24. Oktober im Sandleitenhof gezeigt wird.
Foto-Ausstellung „Die Arbeit ist noch nicht zu Ende“
Mit Beiträgen von: honey&bunny | Belinda Kazeeem | Wolfgang Krammer | FXXXismTOSHAIN/CEEH
Kuratiert von: Marie-Christine Hartig, Hansel Sato und Ula Schneider
Eröffnung: 24. Oktober 2017, 19 Uhr
Dauer: 25. Oktober bis 12. November 2017
Ort: Altes Kino im Sandleitenhof, Liebknechtgasse 32, 1160 Wien
Erreichbarkeit: Straßenbahn Linie 2 | 10 Station Liebknechtgasse
Eintritt frei!
In unseren modernen Gesellschaften ist Arbeit immer noch wesentlich für Anerkennung, Sinnfindung und Überwindung von sozialen Ungleichheiten. Die Erwerbstätigkeit von Frauen oder die berufliche Integration von Migrant*innen sind gute Beispiele, die zeigen, wie Teilhabe an der Arbeitswelt zu Selbstermächtigung und sozialer Gerechtigkeit führen kann.
Der Arbeitsplatz ist vor allem ein Ort der Auseinandersetzung mit sozialen Realitäten: Menschen lernen mit Kolleg*innen umzugehen, sie lösen Probleme und werden dadurch selbstbewusster, sie erweitern ihr soziales Umfeld und fühlen sich nützlich und integriert.
Andererseits bewirken Arbeitslosigkeit und gesetzlicher Ausschluss aus der Erwerbstätigkeit Anerkennungskrisen. Gleichermaßen führen Tätigkeiten, die im Arbeitsleben nach neoliberalen Kriterien als minderwertig oder als nichts ― also weder Erfolg noch Anerkennung ― bringend zu Erfahrungen fehlender sozialer Achtung und zu einem sinkenden Selbstwertgefühl. Ebenso hindern prekäre und flexible Arbeitszeitstrukturen daran, eine Sache wirklich gut zu machen und die Arbeit als erfüllend zu erleben.
In der Ausstellung „Die Arbeit ist noch nicht zu Ende“ sind vier künstlerische Positionen zu sehen, die sich mit Themen zu Arbeits- und Produktionsverhältnissen befassen, mit deren Bewertung aufgrund von Machthierarchien, mit Ausgrenzungen in der Arbeitswelt und mit Strategien der Selbstermächtigung:
Mit dem Ausstellungsbeitrag „PUTZEN“ reflektiert das Künstler*innen-Duo „honey and bunny“ sowohl die Voraussetzungen als auch die kulturelle Tragweite dieser Arbeit, die meist als die niedrigste aller Arbeiten eingeschätzt wird. Die Frage, wer putzt, offenbart das hierarchische System einer (unserer) Gesellschaft. „TEACHING WHILE BLACK / SCHWARZE LEHRENDE“ heißt die Text- und Foto-Installation der Kulturtheoretikerin, Autorin und Künstlerin Belinda Kazeem, in der sie sich mit universitären und schulischen Strukturen und den Herausforderungen, die das Lehren in diesen Räumen, gerade für Schwarze Lehrende, mit sich bringt, befasst. Der Fotograf, Verleger und Landwirt Wolfgang Krammer rückt mit dem Bild- und Textzyklus „WASTE“ den oft überrasched kurzen Lebenszyklus von Möbeln vom Anfang bis zum Ende als Sperrmüll ins Zentrum. Mit dem Arbeitsverhältnis von KünstlerInnen sowie mit Fragen nach der gesellschaftlichen und politischen Relevanz, dem materiellen und immateriellen Wert bzw. von Kunst beschäftigt sich das Kunst-Label FXXXismTOSHAIN/CEEH, bestehend aus Anna Ceeh und Iv Toshain, in ihrer Installation „FLUXUS FIRE“.
Einzel-Links zu den Künstler*innen
www.honeyandbunny.com
www.wolfgang-krammer.com
www.fxxxx.me
Programm-Infos:
http://www.sohoinottakring.at/
http://www.sohoinottakring.at/werkzeug-gespraeche-2017/
Veranstaltungstermine während der Ausstellung
Mittwoch, 8. November, 18 Uhr:
Führung durch die Ausstellung
mit Hansel Sato und Studierenden des künstlerischen Lehramts an der Akademie der Bildenden Kunst, Wien
Donnerstag, 9. November, 19 Uhr:
5. Werkzeuggespräch im Rahmen der SOHO Reihe Werkzeug-Gespräche:
Leben und Arbeiten im Wandel - Utopien des Zusammenlebens
Erzählerin: Brigitte Kratzwald
In Kooperation mit: Verein Stadtwurzel
Kurzfilm: EVVIVA FUTURISTA - Hoch lebe der Futurist
Donnerstag, 16. November, 18 Uhr:
Führung durch die Ausstellung
mit den KuratorInnen
Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei!
Bildnachweis: stummerer / hablesreiter / akita